Benutzer: Gast  Login
Originaltitel:
Frühe Ökologie im wissenschaftlichen und kulturellen Kontext.
Originaluntertitel:
Oszillation dreier Basiskonzepte unter besonderer Berücksichtigung der aquatischen Ökologie
Übersetzter Titel:
Early Ecology in the scientific and cultural context.
Übersetzter Untertitel:
Oscillation of three basic concepts with special respect to aquatic ecology.
Autor:
Schwarz, Astrid E.
Jahr:
2000
Dokumenttyp:
Dissertation
Fakultät/School:
Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Betreuer:
Trepl, L. (Prof. Dr.); Schwoerbel, J. (Prof. Dr.)
Gutachter:
Trepl, L. (Prof. Dr.); Schwoerbel, J. (Prof. Dr.); Pörksen, U. (Prof. Dr.)
Format:
Text
Sprache:
de
Fachgebiet:
BIO Biowissenschaften; WIS Wissenschaftskunde
Stichworte:
Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaftstheorie; Forschungsprogramm; Metapher; Bildfeld; Mikrokosmos; Energie; Nische; Physiognomik; Ökologie; Limnologie; Ozeanographie; See; Fluss; Medium; Gestalt; 19. Jahrhundert; Moderne; Dialektik; Triade
Übersetzte Stichworte:
History of Science; Philosophy; Ecology; Limnology; Oceanography; metaphor; gestalt; 19th century; Modern Times; dialectic; researchmetaphor; research; program; microcosm; niche; energy; medium; lake; river; Physiognomy; sound; triade
Schlagworte (SWD):
Aquatisches Ökosystem Forschung Geschichte ; Ökologie Wissenschaft Geschichte ; Ökologie Wissenschaftstheorie
TU-Systematik:
BIO 130d ; BIO 140d ; WIS 330d ; WIS 170d
Kurzfassung:
Die Ökologie gilt als eine heterogene und diffuse Disziplin, ihr wird vorgeworfen, dass sie widersprüchliche Theorien und mehrdeutige Begriffe enthalte. Um diese Uneindeutigkeiten in der Ökologie - ihre hybride Wissensrepräsentation - analysieren zu können, entwickelte ich eine Methodik, die den Gegenstand auf verschiedenen Ebenen aus mehreren Perspektiven in den Blick nehmen sollte. Ergebnis dieses Vorgehens ist, daß in dieser Arbeit eine Geschichte der Ökologie geschrieben wurde, die sich selbst permanent in wissenschaftstheoretischen und insbesondere sprachwissenschaftlichen Reflexionen kommentiert. Mit ihren widersprüchlichen und uneinheitlichen Begriffen und Methoden steht die Ökologie weder isoliert im Fächerkanon - auch beispielsweise die Sprachwissenschaft, die Geographie oder die Soziologie gelten als heterogene Disziplinen - noch ist sie ein historischer Sonderfall oder ein vorübergehendes Phänomen. Vielmehr handelt es sich bei dieser Konstruktion der Gleichzeitigkeit von Einheit und Differenz um ein epochenspezifisches Merkmal der Moderne. Die Ökologie kann als Modell einer Wissenschaft aufgefasst werden, die scheinbar unvereinbare Positionen widerspruchsfrei zu integrieren vermag. In dieser Arbeit wird eine rationale Rekonstruktion der Ökologiegeschichte verfolgt, die, auf der objekttheoretischen Ebene, eine Lösung des skizzierten Dilemmas der Uneindeutigkeit in der Ökologie durch die Triadisierung des grundbegrifflichen Ansatzes vorschlägt. Es werden drei Basiskonzepte - " Nische" , " Mikrokosmos" , " Energie" - entwickelt und verbunden in einer oszillierenden Bewegung, angetrieben durch den wissenschaftlichen " Fortschritt" . Auf der Basis dieser Konstruktion kann die Ökologie als eine dynamische Einheit aufgefasst werden, verklammert in der permanenten Oszillation dreier Basiskonzepte. Die Ergebnisse einer empirischen Wort-und Bildfeldanalyse stützen diese Triade auch auf der sprachlichen Ebene. Ausser in der Bildfeldanalyse werden Metaphern auch eingesetzt als analytisches Instrument und zwar in der theoretischen Konzeption der " interaktiven Metapher" . " Durch" die Konstruktionslogik dieser Metapherntheorie wird das " uneindeutige Dritte" in der Ökologie analysiert, was ausführlich an der Metapher " Mikrokosmos See" diskutiert wird. Diese Metapher enthält nicht nur den inhaltlichen Gesamtentwurf des Faches respektive Forschungsprogramms, den Blick auf " das Ganze" lenkend, an ihr kann auch die " Methode" der Ökologie beispielhaft entwickelt werden, d.i. die Konstruktion der Einheit in der Differenz. Des weiteren gilt der Entstehung der aquatischen Ökologie als Naturwissenschaft aus ihren naturhistorischen Anfängen heraus besondere Aufmerksamkeit. Mit der " Belebung der Wasserwüsten" wird die Geschichte der Entdeckung des modernen Wasserraumes erzählt, der gleichzeitig " abstrakte" und " konkrete" Natur ist. Darin unterscheidet sich die aquatische wesentlich von der terrestrischen Ökologie, in der die Gegenstandskonstituierung überwiegend in einer " konkreten" Natur stattfindet. Dass auch die aquatische Ökologie nicht ohne die " erschaute" Natur auskommt, wird - wiederum am " Mikrokosmos See" - gezeigt. Hier werden auch die Unterschiede innerhalb des Wasserraumes, nämlich zwischen marinem und limnischem Raum, diskutiert. Am See als " Medium und Gestalt" wird die Bedeutung dieses Wandels für die Epistemologie des Sees im 19. Jahrhundert diskutiert, der letztlich zur Auffassung vom See als " Organismus" und wenig später als " System" führte. Der Weg vom " Mikrokosmos See" zum funktionalen " Ökosystem See" erweist sich konstruktionslogisch als erstaunlich kurz. Den historischen Teil der Arbeit beendend, werden Überlegungen zum instrumentellen Erkenntnisinteresse in der frühen Ökologie angestellt. Unter den Stichworten " nationales Wassernetz" und " Modell See" wird dies an der Entwicklung der Wasserforschung in der Schweiz, der ökologischen " Avantgarde" am Ende des 19. Jahrhunderts, beispielhaft ausgeführt. Abschliessend sei bemerkt, dass die vorliegende " Kapitel-Ordnung" der Arbeit nicht gleichzeitig die " Lese-Ordnung" vorgibt. Jene Teile, in denen " Geschichte geschrieben" wird, können unabhängig von wissenschaftstheoretischen und sprachempirischen Teilen gelesen werden - und umgekehrt.
Übersetzte Kurzfassung:
Ecology is considered to be a diffuse and heterogenous discipline. It is said to comprise inconsistent theories and ambiguous concepts. In searching for a valid approach, I decided to develop my ideas on this "ambiguity" (Uneindeutigkeit) in ecology - its hybrid representation of knowledge - on several analytical levels. The resulting study seeks to write a history of ecology, which comments itself by permanently highlighting different perspectives of its object, alternately guided by either a m...     »
Veröffentlichung:
Universitätsbibliothek der TU München
WWW:
https://mediatum.ub.tum.de/?id=603575
Hinweis:
eingereicht bei Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau (aufgegangen im Wissenschaftszentrum Weihenstephan)
Eingereicht am:
26.06.2000
Mündliche Prüfung:
20.07.2000
Dateigröße:
2331011 bytes
Seiten:
336
Urn (Zitierfähige URL):
https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bvb:91-diss2000072017645
Letzte Änderung:
27.09.2005
 BibTeX